thomsfotografie

philosophie
 
Jene Gefühle zu nennen, die mich als Fotografierenden dazu bewegten, in einer bestimmten Situation den Auslöser zu drücken, sind schwer zu beschreiben.

Das Foto zu erstellen ist ein rein technischer Vorgang: Das Motiv erkennen, die Position suchen, das Licht beachten, den Ausschnitt wählen, den richtigen Moment abwarten, ruhig und entspannt auslösen.

Ein Foto entsteht aus rein subjektiven Beweggründen. Man sieht etwas, und wenn man es als interessant erachtet, wird im Kopf ein Programm aktiviert, welches damit endet, das Bild "im Kasten" zu haben. Oder verschiedene Varianten davon. Dabei steht das Sehen am Anfang. Und das Gefühl. Insofern ist ein Foto immer mit dem Fotografen verbunden, es ist quasi ein Teil von dessen Persönlichkeit.
 
 
Zwar bildet Fotografie die Realität ab, aber es ist immer eine reduzierte Realität: einerseits reduziert von drei auf zwei Dimensionen, und andererseits in Höhe und Breite; beschnitten durch den Sucher.

Wiederum erweitert, und zu einer möglichen, völlig neuen Realität wird das Ganze dann wieder in Kopf des Betrachtenden: denn unser Gehirn ist das beste Programm zur Bildbearbeitung! Da aber die Funktion des Gehirns und dessen Erfahrungschatz so individuell wie der Mensch ist, wird auch jedes Foto von jedem Betrachter anders wahrgenommen: von Mensch zu Mensch, von Kultur zu Kultur. Trotzdem berührt ein "schönes Bild", und meist kennt man nicht einmal den Grund. Und dann treffen sich die Intention des Fotografen mit der Wahrnehmung des Betrachters. Bei allen möglichen Unterschieden,die sonst vorhanden sein mögen.

 

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